600 Kilometer Richtung Meer – eine Reise voller Mut
Eine Reha auf einer Insel – für viele klingt das nach frischer Seeluft, Wellenrauschen und einem Neuanfang. Für unsere 14-jährige Klientin bedeutete es vor allem eins: eine große Veränderung.
Im Rahmen ihres EBEIs wird sie von uns unterstützt – und diesmal stand eine wichtige Reha-Maßnahme an, um den Umgang mit ihrer Diabetes zu lernen. Da die Familie die lange Anreise nicht selbst organisieren konnte, übernahm eine Fachkraft aus unserem Team die 600 Kilometer bis zur Klinik.
Bereits im Vorfeld wurde alles sorgfältig vorbereitet: die nötigen Unterlagen, eine Packliste, ein erstes Kennenlernen mit der Familie und Raum für all die Fragen, die das Mädchen bewegten. Zwei Tage später, früh um 7 Uhr, begann die Reise.
Der Abschied von Zuhause fiel schwer – vier Wochen fern der Familie sind eine große Herausforderung. Doch auf der rund siebenstündigen Fahrt entstand viel Raum für gute Gespräche, zum Fragen, Lachen und Nachdenken. Es war das erste Mal, dass sie ans Meer fuhr – und überhaupt auf eine Insel! Was ist eigentlich eine Insel? Kann man dort ertrinken?
Die Überfahrt auf die Insel wurde direkt zum ersten Highlight: Eine Brücke, die sich für vorbeifahrende Schiffe öffnet – ein Moment voller Staunen und Faszination, der direkt mit der Familie geteilt wurde.
In der Klinik angekommen war erst einmal alles neu und aufregend. Gemeinsam wurden die Aufnahmegespräche geführt, der Koffer ausgepackt, das Zimmer bezogen. Doch so viele neue Eindrücke können auch überfordern. Mit ruhigen Worten, viel Geduld und Mut machenden Gesprächen konnte die Ankunft gut begleitet werden. Auch das Klinikteam bemühte sich sehr um das 14-jährige Mädchen – ein guter Start für die nächsten vier Wochen.
Zum Abschluss wurde der Familie eine Rückmeldung gegeben: Die Fahrt ist gut verlaufen, ihre Tochter ist sicher angekommen – aber über ein paar liebe Worte von Zuhause würde sie sich sicher freuen.
Am nächsten Tag trat die Fachkraft die Rückreise alleine an – ein gutes Zeichen: Der erste Schritt ist gemacht. In vier Wochen wird sie von einer Kollegin wieder abgeholt.
Wir wünschen ihr eine stärkende Zeit – und viele gute Erfahrungen mit sich, ihrer Gesundheit und vielleicht sogar dem Meer.